Sidon

„Ich hab voll den guten Witz“, sagt mein 4-jähriger Gast, Luisa, aus unserer Ferienwohnung, nachdem sie es sich beim Abendessen, auf meinem Schoss bequem gemacht hat. „Was ist grün und sitzt auf dem Klo?“ Die Lösung gibt es gleich. Aus aktuellem Anlass, haben wir uns entschieden diese Woche „Rassismus“ für unseren Online Gottesdienst zu thematisieren. Warum tun wir uns so schwer mit Leuten die anders denken oder aussehen als wir? Christen fragen ja schon fast instinktiv, ob sich Jesus eigentlich mal zu diesem Thema geäussert hat. Gesagt hat er wenig aber seine Taten haben sehr laut gesprochen In Markus 7 gibt es z.B. einen kleinen, unauffälligen Satz: „Jesus ging zu den Sidonitern!“ Spannend, nicht wahr!

 

Sidoniter sind die Nachkommen Hams. Sein Papa, Noah, der nette Mann mit der Arche, betrinkt sich und

schläft nackig seinen Rausch aus, als er vom Sohn gefunden wird. Ham holt seine Brüder. „Guckt mal da, nackter, betrunkener Papa!“ Die bedecken den guten Mann sofort. Als Noah aufwacht, ist ihm das alles ultra peinlich, er ist stinksauer auf Ham und verflucht diesen. In der Kultur damals viel mehr als ein fieser Spruch. Noahs Enkel Kanaan und Sidon haben etliche Kinder, aus denen Völker entstehen, die im ständigen Streit mit Israel stehen. Verletze Menschen verletzen Menschen und das oft über Generationen. Sidon ist also der Feind und zu Jesu Zeit, in der sein Volk Vielfalt vermeidet, ist es wichtig, Recht zu haben. Wir leben treu und Gottgefällig! Die anderen eben nicht Deswegen geht man nicht nach Sidon, redet man nicht mit Sidonitern, Sidoniter werden nicht respektiert. Nur Jesus macht diesen Rassismus nicht mit. Jesus geht nicht nur nach Sidon. Er diskutiert, nimmt sie ernst und ist erstaunt, sogar begeistert von ihrem Glauben. Mt 15

 

Jesu Respekt kommt an, Menschen vertrauen Jesus ihre Kranken an, er heilt und es entsteht Glauben. Später rennt Jesus durch Israel und erzählt, dass die Sidoniter wesentlich offener für das Neue sind, das Gott in ihrer Mitte tun möchte, dass deshalb dort mehr Wunder passieren und dass sie beim jüngsten Gericht besser dastehen werden, als das Volk Gottes. Vielleicht ist ja genau das der Schlüssel, damit du und ich toleranter und weniger rassistisch werden. ZUHÖREN, KENNENLERNEN, KONTAKT SUCHEN. Und auf einmal ist unserer Leben größer, weiter, schöner und friedlicher.

Ach ja: „Was ist grün und sitzt auf dem Klo?“ „Ein Kaktus.“

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