Spuren im Sand

Heute mal ein Gedicht.

Wahrscheinlich kennen viele von euch das alte Gedicht „Spuren im Sand“, von Margaret Fishback Powers, © 1964.

Ich hab das vor Jahren mal umgeschrieben, als ich mit der uralten Frage „Warum lässt Gott das zu?“, gekämpft habe. Das Gedicht ist sozusagen meine Antwort, als ich nach ganz viel Leiden und Zweifeln und Therapie, im Rückspiegel endlich sehen konnte, dass Gott mir scheinbar mehr zutraut, als ich mir selber.

 

 

 

SPUREN IM SAND

Manchmal habe ich Nachts diesen komischen Traum:
Ich gehe am Meer entlang mit Jesus.
Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlen, wie in einem Kinofilm,

Bilder aus meinem Leben.

Und jedes Mal waren da zwei Paar Fußspuren im Sand,
meine eigenen und die von Jesus.

Als all diese Bilder meines Lebens an mir vorübergezogen waren,

war ich verwundert und irgendwie schon ein bisschen sauer.


Mir war gerade bewusst geworden, dass an vielen Stellen meines Lebens
nur eine Spur zu sehen war.
Und das waren gerade die schwersten
Zeiten meines Lebens.

 

Besorgt fragte ich meinen Freund Jesus:

„Sag mal, als ich angefangen habe dir nachzufolgen,

Hast du mir da nicht versprochen

Immer bei mir zu sein?

 

War das alles eine Lüge?

Gerade in den schwersten Zeiten meines Lebens,

als ich dich am meisten brauchte,

Da ist immer nur eine Spur im Sand zu sehen.

 

Warum ist das so

und warum ist diese Spur so tief im Sand?

Hast du mich allein gelassen,
als ich deine Hilfe am nötigsten hatte?“

 

Da antwortete er: „Mein Freund, ich kann dir das erklären.

In etlichen Phasen deines Lebens habe ich dich alleine gelassen.

Und oft musstest du sogar noch deine Familie und Freunde durchschleppen,

Die sich alle auf dich verlassen haben.

 

Du solltest jetzt aber nicht rum heulen, sondern dich freuen,

Du hast die schweren Zeiten schliesslich überlebt und sogar noch anderen geholfen.

Ich hab von Weitem zugeschaut, weil ich dir das zugetraut habe

 

und wollte, dass du endlich erwachsen wirst und jetzt bist du fähig andere in ähnlichen Situationen Hilfe zu sein.“

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