Er zog mich aus der Grube, die mein Ende bedeutet hätte, aus Schlamm und Morast, er stellte meine Füße auf festen Grund und gab meinen Schritten sicheren Halt.
— Psalm 40,3
In unserem Zoom Gottesdienst gestern, ging es um Hoffnung. Was gibt dir Hoffnung, wenn du das Gefühl hast, wie in Psalm 40 beschrieben, in einer Grube zu versacken.
Jeder der dabei war, konnte ein paar Sätze dazu sagen, was ihr oder ihm in so eine Situation Hoffnung gibt.
Mein Freund Reinhard hat dabei von seinen Marathonläufen erzählt. Die Menschen, die mit dir laufen, die Menschen, die vor dir laufen, die Menschen, die dich anfeuern. Sie sind der Grund warum du weiterläufst, wenn du das Gefühl hast nicht mehr weiter zu können. „Deswegen geb ich nicht auf.“
Diese Aussage hat mich an ein Gleichnis erinnert, das ich vor ein paar Jahren geschrieben habe. Die Einladung an diesem Rennen „Leben“ — „Christsein“ — „Gemeinde“ teilzunehmen:
DAS RENNEN
In einem gar nicht allzu fernen Land ging es den Menschen so gut, dass sie träge und übergewichtig geworden waren. Weil das die Gesundheitskosten in die Höhe trieb, kam die Regierung auf die Idee, einen Wettlauf zu veranstalten, den sie mit hohen Preisen für die Gewinner dotierte. Das Rennen sollte die Menschen motivieren, sich wieder sportlich zu betätigen.
Weil sich aber keiner der schwerfälligen Einwohner blamieren wollte, erwies sich, trotz aller Werbung und dem hohen Preisgeld, die Suche nach Teilnehmern als äußerst schwierig. Aber nach und nach fanden sich doch einige Freiwillige, und schließlich waren 200 „Athleten“ gefunden, die am Rennen teilnehmen würden.
Der große Tag war gekommen. Es gab eine schöne Rede eines Regierungsvertreters, Fans säumten die Strecke und überall waren Stände mit Fanartikeln aufgebaut. Die Stimmung war prächtig und die Läufer mächtig stolz, dass sie dabei waren.
Dann war es endlich soweit. Der Startschuss fiel und die Athleten überquerten die Startlinie. Das Rennen hatte tatsächlich begonnen. „Wir sind dabei!“, brüllten die Läufer, rissen die Arme in die Höhe und ließen sich in ihren Trikots mit Fans und Familie fotografieren. Nach und nach begann eine große Freudenfeier, weil man endlich wieder ein echtes Rennen durchführte, weil man Läufer gefunden hatte, weil man wieder ein athletisches Land war. Und in all dem Trubel wäre es auch fast niemandem aufgefallen, dass eigentlich gar keiner rannte. Das Rennen hatte begonnen, aber kein Läufer war auf der Strecke.
Bis ein Kind loslief! Keiner wusste so richtig, warum. Dann noch eins, und plötzlich wurden es immer mehr. Einige Erwachsene liefen mit, und bald waren etliche Menschen unterwegs. Sie spürten, wie gut es ihnen tat, sich wieder zu bewegen, den Wind im Gesicht zu spüren. Und am Ende kamen sehr viel mehr Menschen als nur die 200 angemeldeten Läufer ins Ziel. © Selig Sind Die Loser
Kommentar: An der Seitenlinie zu stehen und zu Beurteilen ist leicht aber zu Laufen, sich zu Investieren, zu Leben, ist viel anstrengender, viel schöner, besser für dich und motiviert deine Mitläufer nicht aufzugeben.
Zum Nachdenken: Bist du gerade am Laufen oder stehst du noch bewundernd am Straßenrand?
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