Der zerbrochene Pott
Die Originalgeschichte findest du in Lukas 15, 11-32
Er weiß genau, was ihn zu Hause erwartet, und deswegen hat er gewartet, bis er vor Hunger fast verreckt wäre. Es gab damals eine Tradition für „Fälle wie ihn!“ Er hatte es gewagt, die Ressourcen seiner Familie, seiner Gemeinschaft, auf hinterhältige Art und Weise zu ergaunern und unter Nicht-Juden zu vergeuden. Er hatte seiner Gemeinschaft großen Schaden zugefügt. In seiner Kultur ein fürchterliches Vergehen!
Wenn er nach Hause kommt, wird man die gesamte Dorfgemeinschaft zusammentrommeln. Man wird ihn festhalten, einen Pott nehmen und vor seinen Augen zerschmettern. Ein Zeichen! „Du hast das Leben deines Vaters zerbrochen, deiner Familie, deiner Gemeinschaft, dein eigenes Leben! Du hast alles kaputt gemacht. Dein Leben ist nichts mehr wert. Du bist hier nichts mehr wert!“ „Kezazah“ hat man diese Tradition genannt: Kezazah heißt „Zerbruch“, heißt: „Du bist hier nicht willkommen, du gehörst hier nicht mehr hierher!“
Doch bevor sie ihn ergreifen können, bevor sie den letzten Rest seiner Würde zerschmettern, kommt sein alter Vater, den er so verletzt hat, auf ihn zugerannt, nimmt ihn in den Arm, vergibt ihm und lädt die verdutzte Meute zu einem Fest ein. Zu einem Fest, das die Würde seines Sohnes wieder herstellen wird! Ein Fest, das Gnade feiert! Ein Fest zum Zeichen, dass er gewollt und geachtet und wertvoll ist in diesem Haus.
Und jeder ist eingeladen! Nicht jeder kommt, denn Gnade ist nichts für jeden! Um so ein Fest zu genießen, muss man vergeben wollen. Wie gesagt, nicht jeder hat mitgefeiert, aber jeder, der dabei war, erzählt noch heute darüber, was an diesem Tag passiert ist!
Zum Nachdenken
Kannst du dich an eine Begebenheit erinnern, als du dich so richtig freuen konntest, dass jemandem etwas Gutes passiert ist? Auch wenn er das nicht verdient hatte?
NEWS
Wenn jemand Lust hat. Heute Nachmittag um 15:30, treffen sich ein paar von uns am Segeberger See, links neben der Goldmarie, zum „Um den See Spazieren.“
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